Premier livre de statuts et de serments d'Ammerschwihr (1448-1485) - ADHR E dépôt 4 BB 1



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Des gerichtz löiff 55

Item wenn eime fúr wúrt gebotten, kombt er des ersten gerichtz nit, des kombt er Inekeinenine keinen schaden. kombtKombt er aber des andern gerichtz nit, oder ob er kombt vndund wúrt valloß56, so Bessertbessert er ijII ß ₰. kombtKombt er des dritten gerichtz nit oder wúrt valloß, so bessert er iijIII ß ₰. kombtKombt er des vierden gerichtz nit oder wurt valloß, so bessert er vier ß ₰. Das heisset wettgelt vndund gehört den drin schulthessen vndund Nimbtnimbt aber Iederjeder schulths̅schulthess das, so von sins herren lút vallet, als dann das gerichtzbůch wiset, dann ein schriber sölich gebott alle gericht an schribenanschriben sol, davon sol öch ein Ieglicherjeglicher schulths̅schulthess dem schriber Jorsjors iiijIIII ß ₰ zü lone geben.

Item57 welher dem andern also vier gebott das ist iiijIIII gericht gewartett, der sol denn sin schuld vor gericht offnen vndund beheben als recht ist. soSo hat dann der selbderselb ein gantz iorjor wisung vffuff allez des gütꝰgüter, ligend vndund varend, dem er also vsgewartetusgewartet hat. Wer also dem andern wissen58 wil, der müs geben zü veld viijVIII ß iiijIIIIvndund Inin der statt iiijIIII ß ij ₰. Da gehört einem weibel, der die wisung tüt zü velde iiijIIIIvndund Inin der statt ijII. dazDaz úbrige gehört dem schulthessen zü, der dez amptma̅amptmann vndund schultheß ist

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vffuff den man die wisung tüt. der selbDerselb vffuff man denn die wisung tüt, zü dem man anders recht zů wisen hett, der mus das wise geltwisegelt ouch richten vndund den schaden liden.

Item59 Eses mag nieman keinem Burgerburger, der zü amerswilrAmerswilr wonhafft ist, fronen60 , aber einem Ieglichenjeglichen, der nit ein burger da ist, oder ob einer ein Burgerburger da wer vndund vnderstuͤndeunderstuͤnde sin lip oder güt zü entfrómden vndund von amerswilrAmerswilr zü tragen oder zü füren, den mag man frönen vffuff Irir ligend vndund varende gůt, das denn der stab ergriffen mag, Inin thwing oder Inin ban zů Amerswilr, nútzit vsgenomenusgenomen. dochDoch hett einer útzit an sinem libe, das der gúrtel beslossen hett, das mag man Inin nit gefrönen.

Item wer dem andern also frönet, der sol die frónde tůn Inin daz gerichtz büchgerichtzbüch schriben was frönet vndund wa furwafur. JstIst da die frönde zü veld, so gehort dem schriber dauondavon In zů schribeninzůschriben viVI. JstIst aber die frönde Inin der statt, so gehórt dem schriber dauondavon iijIII.

Item wer frönet, der sol durch sich selbz oder durch Iemanjeman anders von sinen wegen, der dez ge

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walt von Jmeime hett alle gericht warten, die da sind von dem tage, als er die frönde tüt, Anschri-benanschri-ben Inin drien tagen vndund sechs wochen. Dann wöllichz gerichtz Inin der selbenderselben zitt der keme, dem gefrönet were vndund zü siner frönde antwúrten wölte, were dann der, der also gefrönet hett oder Iemanjeman von sinen wegen nit dä, Nochnoch keme nit dar, die wile das gericht werte, vorderte dan̄dann der, dem also gefrönet wer, Imeime sin frönde zü entslahende, das solte gescheen vngeuorlichungevorlich.

Wenn aber einer siner frönde also recht gewartett nach des gerichtz louff ze Amerswilr, wenn dann die vorgemelten zit, die drie tag vndund sechs wochen, verlouffent, so sol man deme verkúnden mit einem gemeinen botten des gerichtz geswornen, daz ist mit einem schulthessen, mit einem weibel oder mit dem schriber, dem also gefrönet ist vndund darzü allen den, die man weis, die útzit Inin die frönde zu Redenreden hant, das si vffuff einen namlichen gerichtz taggerichtztag fúr gericht komen vndund zů der frönde antwurten. kemenKemen si dazü nit noch nieman von Ireniren wegen, noch schriben nit darvmbdarumb, das si libs oder herrnꝰherren not Irrtirrt, so solt man denne dem, der gefrönet hette, sine frönd

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entslahen, doch so solte der selbederselbe behalten sine schuld alz recht ist.

Item waz pfande einre mit dem gericht erkouerterkovert61, die sol er ouch an dem gericht tün, vsbietenusbieten vndund tün verkouffen. wolteWolte aber die nieman kouffen, so möchte einre die pfand selbs kouffen.

Item wer utzit an dem gericht koufft, der sol daz vntzuntz zü dem nechsten gericht bezalen. wilWil er aber lenger verzúg machen, so mag er sprechen, ob anders der, dem das gelt gehört, das an dem gericht vffenetuffenet, Eses sie noch nit nacht, damit gewunnet er frist vntzuntz dar-nach zü dem nechsten gericht. bezaltBezalt er aber daz denne nit vor dem selbendemselben gericht vndund wúrt dann daz gericht darvmbdarumb verbotten, so bessert der jI lb ₰ von dez wegen daz gericht verbotten wúrt, vndund alle die wile dem cleger nit gnüg beschicht, so mag er alle gericht verbieten bitz62 an das dritte gericht, das ist iijIII liblb, danach so hat jenre wisunge.

Item wenne man sin gůt ziehen wil mit gericht, dem sol man es vor verkúnden mit einem gemeinen bottēbotten.

Item ein eid, wem der Erkanterkant wúrt, der sol einen pfennig Inin die buchsse den helgen legen.

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Item wenne ein Judejude ein eid sol sweren, do sol er dem schriber xxxiiXXXIIdauondavon geben.

Item Inin dem Adventeadvente vndund Inin der Vastenvasten, waz eid da erteilt werden, sol man Inin daz gericht büchgerichtbüch schriben, vndund wenn vsgondenusgonden tagen wúrt, so söllent die den solich eide Ingeschribeningeschriben sind, komen vndund die eide tün. dasDas ist nach dem advente Amam nechsten gericht noch dem zwen-zigosten tag63 vndund noch der vasten Amam nechsten gericht noch vsgenusgen der osterwochen. werWer da nitt keme vndund sineꝰsinen eid tette, Erer brechte dann fúr, daz jnin libs oder herren not Irrteirrte oder ander ehafftige nott, die söllichs billicheꝰbillichen Irreteirrete, der tette vnrechtunrecht.

Item wenne die gericht vff geslagenuffgeslagen werden, darnoch wenne die gericht wider an gondangond, so richtet man daz erst gericht ab eiden, die Inin daz gericht büchgerichtbüch geschriben sind, ouch ab freueln vndund ab verschinen fröndfrönden.

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Présentation des procédures de justice

Lorsqu'une personne est convoquée au tribunal et qu'elle ne vient pas, la première fois, elle ne subit aucun dommage. Si elle ne répond pas à la seconde convocation ou vient, mais perd le procès, elle doit payer deux sous de deniers. Si elle ne répond pas à la troisième convocation ou perd le procès, elle doit payer trois sous de deniers, et quatre sous pour une quatrième absence ou si elle perd le procès à cette quatrième convocation. Cette amende appelée « Wettgeld » revient aux trois écoutètes, qui ne doivent chacun prendre que ce qui échoit à leur seigneur respectif, comme cela est indiqué dans le livre du tribunal. Le greffier doit enregistrer toutes les convocations aux procès dans ce livre ; chaque écoutète lui donne pour cela un salaire de quatre sous de deniers par an.

Le plaignant adversaire de celui qui n'a pas répondu aux quatre convocations peut alors faire connaître sa position et la faire juger. Il peut alors pendant un an faire saisir les biens de l'autre partie. Le plaignant doit dans ces circonstances payer huit sous et quatre deniers pour des biens situés dans le ban hors la ville, et quatre sous deux deniers s'ils sont en ville. Le sergent qui réalise la saisie reçoit quatre deniers pour des biens situés dans le ban hors la ville, deux deniers s'ils sont en ville ; le reste échoit à l'écoutète dont relève le plaignant.

On ne peut saisir les biens d’un bourgeois d’Ammerschwihr – c’est possible pour ceux d’autres personnes – sauf s’il est susceptible de quitter la ville ou d’en faire sortir ses biens ; dans ce cas-là, on peut saisir ses biens immeubles comme meubles, pour autant que les autorités puissent s’en emparer dans le ban d’Ammerschwihr. On ne pourra cependant rien saisir de ce qu’il porte sur son corps.

Celui qui saisit les biens d'un autre doit faire enregistrer la saisie dans le livre du tribunal. S'il les biens sont situés dans le ban hors la ville, le greffier reçoit six deniers d'honoraires, contre trois deniers si les biens saisis se trouvent en ville.

Celui qui a saisi les biens d'un autre doit être présent, lui-même ou par l'intermédiaire d'un représentant, à toutes les audiences du tribunal pendant trois jours et six semaines à partir du moment de la saisie, pour que la personne dont les biens ont été saisis ait la possibilité de les recouvrer.

Lorsque le délai des trois jours et six semaines est passé, l'on doit faire annoncer par un écoutète, un sergent ou le greffier à la personne dont les biens ont été saisis ainsi qu'à toutes les personnes dont on sait qu'elles pourraient être concernées par la saisie, qu'elles peuvent se rendre à une audience du tribunal pour en répondre. Si elles ne s'y rendent pas ni ne s'y font représenter, sans empêchement valable, l'on doit annuler la saisie, mais conserver la dette qu'elle devait rembourser.

Lorsqu'une personne obtient au tribunal des biens en gage, il doit les faire proposer à la vente ; si personne ne veut les acheter, il peut le faire lui-même.

Celui qui achète quelque chose au tribunal doit en acquitter la somme avant la prochaine audience. S'il a besoin de plus de temps, il peut dire qu'il ne fait pas encore nuit, et gagne ainsi du temps jusqu'à l'audience suivante. Mais s'il ne paie pas à ce moment-là, cela conduit à l'interruption de l'action en justice, et il doit payer une amende d'une livre de deniers.

Lorsqu'on veut vendre ses biens au tribunal (aux enchères?), cela doit être annoncé au préalable par un messager de la ville.

Celui qui doit prêter serment (purgatoire?) au tribunal doit mettre un denier dans le tronc des saints.

Lorsqu'un juif doit prêter serment, il est tenu de donner 32 deniers au greffier.

Les serments qui sont ordonnés pendant l'Avent ou le Carême doivent être enregistrés dans le livre du tribunal ; lorsque ces périodes sont terminées, ceux dont on avait exigé un serment doivent venir le prêter, à savoir lors de la première audience suivant le vingtième jour après Noël (13 janvier), et lors de la première audience après l'octave de Pâques. Celui qui ne vient pas prêter serment à ce moment-là, à moins qu'il n'ait un empêchement valable, commet un forfait.

Lorsque les procès reprennent après avoir été ajournés, on commence par les serments qui ont été enregistrés dans le livre du tribunal, puis les amendes et les saisies dont le délai a expiré.


 Notes

55. Des manicules dessinées dans l'espace marginal de gauche signalent le début des paragraphes aux ff. 26r et 26v.
56.Falllos, synonyme de fallbar, signifie passible d'une taxe, voir le Deutsches Rechtswörterbuch, op. cit., vol. III, col. 407, cf. la version numérique, [en ligne], qui renvoie à deux sources provenant du Rhin supérieur.
57. Un pied de mouche est inscrit dans la marge gauche en face de ce paragraphe.
58.Wissen + datif signifie « reprocher à », « réprouver », ici au sens juridique d'attaquer en justice, cf. Schweizerisches Idiotikon, vol. XVI, Frauenfeld, 2006, col. 2008 [en ligne]
59. Un pied de mouche est inscrit dans la marge gauche en face de ce paragraphe, ainsi qu'un dessin d'un trait trop léger pour pouvoir être identifié.
60.Fronen ou frönen, confisquer les biens, voir le Deutsches Rechtswörterbuch, op. cit., vol. III, col. 1009, cf. la version numérique, [en ligne].
61.Erkovern ou erkobern, « se voir attribuer par décision de justice », voir le Deutsches Rechtswörterbuch, op. cit., vol. III, col. 223 (sens II.2), cf. la version numérique, [en ligne]
62. de bitz à wisunge, ajout d'une autre main.
63. Le vingtième jour après Noël, c'est-à-dire le 13 janvier, voir l'entrée « Zwanzigste tag » du glossaire de Hermann Grotefend, Zeitrechnung, op. cit., cf. la version numérique, [en ligne].

 Citer cette page

Olivier Richard (éd.), Premier livre de statuts et de serments d'Ammerschwihr (1448-1485) - ADHR E dépôt 4 BB 1, ARCHE UR3400 (Université de Strasbourg) (« LMRS. Livres Municipaux du Rhin Supérieur »), 2021, #adhr_e_depot_4_bb1-24, en ligne : <http://num-arche.unistra.fr/lmrs/adhr_e_depot_4_bb1.xml/adhr_e_depot_4_bb1-24>. DOI de l'édition complète : <https://doi.org/10.34931/wy7n-qr48> (consulté le 16-03-2025).